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Rassebeschreibung
Im Mittelalter wird der "Hovawart" - der Hofwächter - erstmals erwähnt. Leider ohne Abbildung, aber es dürfte ein großer hirtenhundähnlicher Typ mit dickem, vor jeder Witterung schützendem Fell, Genügsamkeit, starkem Wach- und Schutztrieb und enger Bindung an den Menschen gewesen sein. Anfang des 20. Jahrhunderts begann Kurt F. König mit der Rückzüchtung des Hovawart-Hundes. Er verkreuzte Bauernhunde aus dem Harz und dem hessischen Odenwald mit verschiedenen Hirten- und Sennenhunden, Neufundländern und zotthaarigen Schäferhunden. 1922 wurde der erste Wurf eingetragen, 1937 die Rasse anerkannt, seit 1964 gehört der Hovawart zu den anerkannten Diensthundrassen. Hovawarte sind noch immer von unterschiedlichem Temperament. Im Allgemeinen ist er ein großer schöner Hund ohne Übertreibungen und ein lernfreudiger, umgänglicher Hausgenosse, der zuverlässig wacht und schützt. Er braucht viel Bewegung und Beschäftigung und ist kein Hund für bequeme Menschen. Stets zu neuen Streichen aufgelegt und neugierig bis ins hohe Alter, ist der Hovawart für alle Bereiche des Hundesports bestens geeignet, aber auch für ernsthafte Aufgaben wie Polizeidienst, Rettungs- und Lawinenhund. Diese Rasse boomte in den letzen Jahren, sehr zum Bedauern ihrer Liebhaber. Die Ähnlichkeit des blonden Hovi zum Golden Retriever verleitete viele Menschen, denen die Wartelisten auf Welpen zu lang waren, stattdessen einen Hovawart zu kaufen. Mit steigender Nachfrage entwickelte sich ein reger Handel, mit der Folge, dass Hovawarte heute häufig bei Verhaltenstherapeuten und Hundetrainern anzutreffen sind, weil die Leute nicht mit ihnen klarkommen. Im Verhalten hat der Hovi mit dem Golden Retriever so gar nichts gemein. Er ist ein ausgesprochen anspruchsvoller, temperamentvoller Hund, der seinen Herren so richtig fordert. Aber wer mit dem Hovi umgehen kann, hat einen Partner fürs Leben gefunden. Voraussetzung jedoch ist, ihm von klein an seinen Platz im Rudel zuzuweisen und ein konsequenter Rudelführer zu sein. Versäumt man das, besteht insbesondere beim starken Rüden die Gefahr, dass er seine Privilegien auch mit den Zähnen verteidigt. Dies kann für die meisten Hundebesitzer zum Problem werden, welches sie ohne professionelle Hilfe nicht lösen können. Der Hovawart fordert seinen Herrn um die Rudelführung, so dass man schon wissen muss, wie man sich dem Hund gegenüber als Rudelchef bewährt. Schon die kleinsten Versuchen des Hundes, die Rangleiter eine Stufe höher zu klettern, muss man erkennen und abweisen. Hierzu gehört Wissen um Hundeverhalten und Fingerspitzengefühl. Mit Härte richtet man nichts aus. Der Hovawart ist ganz sicher kein Hund für Anfänger in Sachen Hundehaltung, aber ein toller Kamerad, wenn man mit ihm umzugehen weiß. Mehr noch als bei anderen Rassen ist der angehende Hovawartbesitzer gefordert, sich mehrere Zuchten anzusehen, Veranstaltungen der Zuchtvereine zu besuchen, um schließlich den für ihn passenden Hund zu finden. Das sollte man auch für jede andere Rasse tun, aber beim Hovawart ist es unerlässlich. Vorprogrammierte Probleme gibt es bei Welpen aus kommerziellen Zuchten, wo auf die Auswahl der Elterntiere wenig Sorgfalt verwendet und die Sozialisierung der Welpen vernachlässigt wurde.
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Marion & Hans-Jörg Peper, 34212 Melsungen, Tel. 05661 / 8129 |
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