Marions Hovawart & Hans-Jörgs Schäferhund
        

Hallo, ich bin Quinci von der Taubenbrücke! Geboren bin ich am 18.09.2009 in Steina in der Nähe von Dresden. Mein Frauchen hat mich im Internet gefunden und gleich meine Züchtermama angerufen. Frauchen hatte gerade ihren besten Freund, auch einen Superhovi im Alter von fast 12 Jahren verloren. Er muss ein toller Hund gewesen sein, Frauchen erzählt mir heute immer noch von ihm.

Als ich 5 Wochen alt war, sind wir uns das erste Mal begegnet.

Meine Hundemama war auch gleich von meinen neuen Besitzern begeistert.

Frauchen fand mich ganz toll, kein Wunder, ich war ja auch ein ganz Süßer.

Aber noch durfte ich bei meinen Geschwistern bleiben.

Dann wurde ich drei Wochen später abgeholt. Der Abschied von Mama war nicht so einfach.

Aber dann fing mein neues Leben an. Das war ein richtiges Abenteuer für mich. Eine lange Autofahrt und ein neues Zuhause mit vielen Katzen

Und Chester

Die erste Zeit war ich noch etwas zurückhaltend, ich musste ja erstmal alles kennenlernen. Aber nach einiger Zeit habe ich auch einige neue Freunde kennengelernt, mit denen ich ganz toll spielen konnte.

Ein eigenes Bett und viel Spielsachen habe ich auch bekommen.

Dann kam Weihnachen

Und danach der große Schnee …

Und neue Freunde

Wir haben dann auch zusammen mit einigen anderen Hovis eine Schneewanderung gemacht und ich war das erste Mal in einem Lokal. Frauchen sagt, ich habe mich ganz toll dort benommen.

Und wir hatten diesen Winter richtig viel Schnee. Ich wusste gar nicht mehr, wie grüner Rasen aussieht.

Dann wurde es endlich Frühling und es ging auf den Hundeplatz. Frauchen nennt das Erziehung. Ich muss neben ihr herlaufen und soll sie dabei immer ansehen. Naja, es gibt immer Leckerchen, da mache ich dann auch mal, was man von mir verlangt.

Aber am meisten Spaß macht mir das Kläffen und schnappen nach der sogenannten Beute. Frauchen sagt, ich stelle mich schon ganz gut an.

Aber sie sagt auch, dass es noch ein weiter Weg ist, bis ich alles kann und weiß.

Jedenfalls ist sie ganz glücklich mit mir und ich mit ihr natürlich auch. Ich bin jetzt fast sieben Monate alt und freue mich auf alles, was ich hier noch lernen werde. Mit meinem Kumpel Chester und den Katzen komme ich super klar. Das Leben war bis jetzt für mich spannend und toll und ich habe noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Frauchen sagt, dass das auch so bleiben soll. Ich werde Euch über meine weiteren Erlebnisse auf dem Laufenden halten. Bis dann erstmal

Euer Quinci



Fast 4 Jahre später …

Ich bins endlich mal wieder, Euer Quinci. Ich habe mich lange nicht mehr gemeldet – es ist ja auch so viel passiert.

Ihr habt mich ja über die ersten 7 Monate meines Lebens begleitet, die wirklich superschön waren. Leider ging es danach nicht mehr so weiter. Es begann in meinem ersten Sommer, als die Felder so saftig grün waren und ich immer in den Ähren rumgetobt bin. Das hat so viel Spaß gemacht aber irgendwie ging es mir auf einmal ganz schlecht. Ich habe hohes Fieber bekommen und musste für drei Tage in die Tierklinik an den Tropf. Das war eine ganz schlimme Zeit, ich hatte Heimweh und Schmerzen und dauernd habe ich Spritzen bekommen. Dann ist aber das Fieber weg gewesen und ich durfte nach Hause. Das war eine Freude auch für Herrchen und Frauchen, die sich ganz viel Sorgen um mich gemacht haben.

Dann ging es mir auch wieder richtig gut und so habe ich auch meine Nachzuchtbeurteilung in Leipzig am 11.07.2010 gemacht, wo alle von mir begeistert waren, ich habe mir auch viel Mühe gegeben, alles richtig zu machen.

Auch habe ich fast alle meine Geschwister und meine Eltern wiedergesehen und wir hatten viel Spaß miteinander. Chester war natürlich auch dabei, obwohl er nicht so begeistert von der ganzen Sache war.

Da ich alles richtig gemacht hatte, war Frauchen natürlich überglücklich und wir sind voller Stolz nach Hause gefahren.

Leider hielt mein guter Gesundheitszustand nicht lange an und so musste ich bald wieder in die Tierklinik. Tests auf Borreliose und Autoimmunerkrankungen waren alle negativ. Auch die Blutwerte waren alle in Ordnung. Auffällig war, wenn man mich auf dem Rücken angefasst hat, dass mir alles weh getan hat und ich auch vor Schmerz mal geschnappt habe. Frauchen hat das keine Ruhe gelassen und mich wieder in die Tierklinik gebracht. Dort wurde ich geröntgt und man hat auf dem Röntgenbild unter der Wirbelsäule so eine Art „Perlenschnur“ gesehen.

Außerdem hatte ich einen schlimmen Abszess an der Flanke, der schon zweimal aufgeschnitten wurde und dort kam immer blutige Flüssigkeit heraus, die auch mit kleinen Körnchen durchsetzt war. Die Tierärztin hat dann gemeint, dass man das aufschneiden muss, um genau zu sehen, was dort wirklich los ist. Frauchen musste mich also wieder dort lassen und ich habe eine Narkose bekommen. Sie hat mir dann später erzählt, was wirklich los war. Man hat mich 5 Stunden operiert und endlich die Ursache für meine Schmerzen gefunden. Ich hatte beim Toben im Feld eine Granne (vom Getreide) eingeatmet. Die hat sich durch die Lunge in den Körper gebohrt und überall eitrige Fistelkanäle hinterlassen. Die mussten bei der OP natürlich alle gesäubert werden.
Außerdem hat man mir ca. 1 Kilo abgestorbenes Gewebe aus der Flanke entfernt. Danach ging es mir richtig schlecht, die Wunde hat ziemlich weh getan und ich durfte auch erst nach zwei Tagen wieder nach Hause. Dann durfte ich drei Wochen nur in den Garten, ich konnte auch gar nicht so richtig laufen, meine Wunde war ziemlich groß und diese musste auch noch dauernd gespült werden.

Aber nach einigen Wochen mit richtig guter Pflege und viel Liebe von meiner Familie ging es mir langsam wieder besser. Fieber habe ich auch keins mehr bekommen und so langsam habe ich mich wieder erholt. Als ich das erste Mal wieder ins Feld durfte war ich richtig glücklich aber man hat mich immer noch gebremst, damit meine Wunde nicht wieder aufging.

Mein Frauchen hat sogar einen Artikel über diese Geschichte geschrieben, der im Hovawart-Magazin abgedruckt wurde, um anderen Hunden vielleicht damit zu helfen. Auch die Tierklinik, in der ich war, hatte solch einen Fall noch nie in über 25 Jahren Tätigkeit. Alle Tierärzte, die in der Klinik tätig sind, waren bei meiner OP dabei, da sowas wirklich einmalig war. Bei den Nachkontrollen wurde ich dort immer bereits im Wartezimmer mit „hallo Quinci, toll, dass es Dir wieder so gut geht“ begrüßt.

So hat meine schlimme Krankheit doch noch ein gutes Ende genommen aber natürlich hat dies mein Wesen etwas verändert. Ich bin jetzt immer misstrauisch, wenn sich jemand über mich beugt, weil ich denke, dass ich gleich wieder Spritzen kriege und diese furchtbaren Schmerzen dann wiederkommen.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich die Jugendbeurteilung, die in Walkenried stattfand, nicht bestanden habe. Ich habe schon Panik bekommen, als man mich vermessen hat und die Zähne angeguckt hat. Da habe ich schon geknurrt um alle zu warnen, mir nicht weh zu tun. Dann durfte ich aber weitermachen und Frauchen und ich haben die anderen Stationen der Prüfung ganz gut gemeistert – bis der Pilzsucher kam… Dies ist ein Mann mit einem großen Umhang, Hut und Sonnenbrille auf, der bedrohlich auf mich und Frauchen zukam. Frauchen durfte mir nicht helfen und ich habe natürlich gebellt, bin um den Pilzsucher herumgelaufen und konnte mich nicht einkriegen. Da hat die Prüferin alles abgebrochen und ich bin durchgefallen. Das war eine ganz große Enttäuschung für Frauchen und wir sind ganz frustriert nach Hause gefahren.

Eine Woche nach diesem Tag kam dann mein HD-Ergebnis mit A1, das beste überhaupt. Aber Frauchen hat sich entschlossen, keine weitere Zuchttauglichkeitsprüfung mehr mit mir zu machen, da sie sich und mir das nicht nochmal zumuten wollte.

So kam es dann, dass wir nur noch auf unserem Hundeplatz, dem Verein für Deutsche Schäferhunde in Melsungen, geübt haben.

Da habe ich dann auch erstmal alle Ausbilder angeknurrt, wenn sie mir und Frauchen zu nahe kamen. Also hat unser Ausbilder beschlossen, dass Herrchen mich weiter ausbilden soll, da mein Beschützerinstinkt bei Frauchen zu groß ist.

Wir haben dann fleißig geübt und obwohl ich den Richter beim Chipablesen auch ziemlich angeknurrt habe, habe ich am 25.11.2012 die Begleithundprüfung bestanden.

Das war ein toller Tag und ich war auch mächtig stolz, weil ich alles richtig gemacht habe.

Ich hoffe, ich habe Euch jetzt das Wichtigste aus den letzten vier Jahren erzählt. Wir üben natürlich immer noch auf dem Hundeplatz und vielleicht schaffe ich es ja irgendwann mal, eine Gebrauchshundeprüfung abzulegen. Es wäre schön aber bei meiner Vorgeschichte ist das nicht so einfach.

Und wenn nicht, ist es auch egal, denn ich bin ja in erster Linie Familienhund und Sofawart und erst in zweiter Linie kommt das Arbeiten auf dem Hundeplatz. Ich habe ja schließlich genug zu tun, unser Haus und Grundstück zu bewachen und natürlich Chester und die Katzen in Schach zu halten.

Ich hoffe, es dauert nicht wieder so lange, bis ich Neues und hoffentlich nur Positives von mir berichten kann.


Tschüss – Euer Quinci

Marion & Hans-Jörg Peper,  34212 Melsungen,   Tel. 05661 / 8129