Es fing 1986 mit einem Bericht über die Maine Coon in einer bekannten Tierzeitschrift an. Die Tiere, die dort abgebildet wurden, waren traumhaft schön und noch richtige Naturkatzen. Besonders fasziniert hat mich die Aussage einer Züchterin in diesem Artikel, dass sie, wenn sie zu einer Ausstellung geht, ihre Katzen aus dem Garten holt, kurz das Laub aus dem Fell kämmt und los geht’s zur Katzenausstellung ( heute wäre dies undenkbar - Baden ist Pflicht ).
Da stand fest : so eine Katze sollte es sein. Leider gab es damals nur eine Handvoll Züchter, die auch sehr weit entfernt wohnten. Wir hatten dann eine Adresse in Bad Pyrmont, Cattery „Lohmont“ von Elke und Rainer Lohstädt, mit denen wir im Laufe unseres Züchterlebens viele Höhen und Tiefen gemeistert haben. An einem sonnigen Märztag zog dann unsere Alaika of Lohmont bei uns ein.
Natürlich wollten wir nicht züchten, vielleicht „mal einen Wurf“ machen aber schon gar nicht ausstellen. Alaika war allerdings von ihren Züchtern schon zu einer Ausstellung angemeldet worden und wir dachten uns, wenn sie schon mal angemeldet ist, kann man ja auch hinfahren.
So kamen wir zu unserer ersten Katzenshow in Bremen und wir hatten natürlich gar keine Ahnung, was V1, CAC oder Best in Show bedeuten. Allerdings wurden wir schnell aufgeklärt, Alaika machte nämlich Rassesieg und Best in Show weiblich 3 – 6 Monate.
Wir schwebten wie auf Wolken und es stand fest: Wir züchten!
So kam es, wie es kommen musste, drei Monate später zog Antony of Muttersnout
bei uns ein, ein blacktabby Kater, und es begann für uns die Zeit der Ausstellungen mit viel Erfolgen und Pokalen.
Einer der Höhepunkte war, als Antony das erste Mal „Best of Best“ wurde.
Am 05.04.1988 wurde dann der erste Peppermountz-Wurf geboren – gleich acht Babys und wir lernten jetzt auch die Mühen und Probleme kennen, die Kleinen aufzuziehen und ein tolles Zuhause für sie zu finden.
Natürlich haben die Kleinen unser Leben mit viel Freude und Spaß bereichert aber das Abgeben, als sie alt genug waren, war doch nicht so einfach.
Nach einem weiteren Jahr und nach unserem zweiten Wurf kam dann Sweet Dixie of Tenderness, eine Blacktortie/white, in unser Team und sorgte erstmals für bunte Würfe bei den Peppermountzern.
In den nächsten Jahren haben wir uns dann auch Kitten selbst behalten und eine Sternstunde unserer Zucht war, als unsere eigene Nachzucht, Bagheera of Peppermountz, Best of Best wurde.
Nachdem wir nun einige Würfe großgezogen hatten und schon über etwas Zuchterfahrung verfügten, „trauten“ wir uns an die nächste Herausforderung: Die Weißen!
Sweet White Angel of Tenderness kam aus Berlin zu uns und der Startschuss für unsere Weißzucht war gegeben. Wir züchteten erfolgreich die „Weißen Riesen“ und haben in all unseren Weißwürfen NIE ein taubes Kitten gehabt.
Unsere Angel ist mit fast 18 Jahren bei uns gestorben.
Um das Jahr 1990 begann dann der typmäßige Umbruch der Maine Coon. So entschlossen wir uns, Mr. Spock the Legendary zu kaufen, unser erster Kater im neuen Look. Auf seiner ersten Ausstellung 1993 wurden wir auch gleich in unserer Entscheidung bestätigt. Es waren weit über 100 Maine Coons ausgestellt und Spock gewann an zwei Tagen hintereinander Best in Show, Best of Best und wurde „Beste Maine Coon des Jahres 1993“ im Royal Cat Club. Und das mit knapp sechs Monaten – unser absolut größer Ausstellungserfolg.
1994 war auch wieder ein bedeutendes Jahr. Wir holten Megas Xanadu aus Dänemark nach Melsungen – unsere erste Polycoon und der Beginn einer absoluten Leidenschaft. Dass Polykatzen etwas ganz besonderes sind, bestätigen uns auch heute noch alle unsere Polykittenkäufer, die ebenso der Polysucht verfallen sind und fast immer zu der ersten Polykatze von uns, noch zwei drei andere folgen ließen.
Wir haben unsere Zucht langsam begonnen, unsere Katzenzahl ist erst im Laufe der Jahre langsam angestiegen. Heute sehe ich sehr oft, dass neue Züchter sich erst mal vier bis fünf Katzen anschaffen, bevor sie den ersten Wurf haben. Genauso schnell werden sie dann auch manchmal wieder abgegeben.
Wir haben aus diesen Anfangsjahren unsere Kastraten fast alle behalten, einige sind inzwischen gestorben, andere leben immer noch bei uns. Wir finden, dass gerade die Kastraten unser Leben sehr bereichern – sie spiegeln die langen Jahre unserer Zucht wider. Natürlich können wir heute nicht mehr alle Kastraten behalten, dafür haben wir schon zu viele aber man hat doch immer wieder ein Tier dabei, das einen ganz besonderen Platz in unserem Herzen hat und das bleibt natürlich.
Auf Ausstellungen gehen wir inzwischen sehr selten, wir haben einfach keine Lust mehr. Wir sitzen lieber mit unseren Katzen und Hunden im Sommer in unserem Freigehege und genießen die Sonne
oder im Winter vor unserem gemütlichen Kamin
und lassen es uns richtig gut gehen.
Nachfolgend sehen Sie nun noch einige Tiere, die großen Anteil an den 22 Jahren „Peppermountz“ hatten und haben. Und natürlich sieht man an diesen Bildern auch die Entwicklung der Maine Coon im Laufe von zwei Jahrzehnten.
Frisco of Peppermountz, ein Sohn des "berühmten" Moritz the Legendary, zu dem wir zum Decken kommen durften, im Alter von 4 Wochen. Damals ahnten wir schon,
dass er mal ein ganz Großer werden würde.
Chandra of Peppermountz, Mutter von Frisco, die leider bei Ihrem 3. Wurf durch Kaiserschnitt starb.
Shalimar the Legendary, mit Abstand eine unserer sozialverträglichsten und liebsten Katzen, die im Alter von 14 Jahren, kurz nach einem Schlaganfall, verstarb.
Sie wurde 16 1/2 Jahre alt.
Ob wir noch mal so lange züchten – wir wissen es nicht. Heute ist manches einfacher aber auch vieles schwerer als damals. Nur eins ist bei uns immer gleich geblieben: Die Liebe und Dankbarkeit zu unseren Katzen, bei denen wir uns hier für das immer harmonische und liebevolle Zusammenleben bedanken möchten.
|